288 fußballverwaiste Tage auf der ASKÖ-Sportanlage in Perg fanden mit 90 hektischen, teils skurrilen Minuten ein jähes Ende! Das letzte Spiel vor der Covid-bedingten Pause fand an Halloween 2020 statt – und auch zum Auftakt dieser Saison waren Strecken des Spiels zum Gruseln.
Der Gegner, ein neu gegründeter Verein mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe, der auf den Namen “FC Sphinx” hört und in Linz gemeldet ist, erschwert zusätzlich die Standort-Bestimmung, wie weit denn die personell etwas veränderte Mannschaft von SPG-Coach Dietmar Hiesl schon ist.
Die Meisterschaft war erst 7 Minuten jung und schon geriet die Spielgemeinschaft in Rückstand: Omid Akbar brachte die Liganeulinge unter Mithilfe einer löchrigen SPG-Mauer mit einem direkt verwandelten Freistoß in Front. Eine weitere strittige, (zum Glück) nicht geahndete Elfmetersituation im heimischen Strafraum später, brachte Thomas Hehenberger die SPG wieder zurück ins Spiel. Die Freude währte nur kurz, denn mit der nächsten Standardsituation gingen “die Pharaonen” wieder in Führung. Eine Achterbahn der Gefühle …
Als die Gäste aus Linz & Umgebung nach dem Seitenwechsel dank einer scharfen Hereingabe, die Emrah Pasovski aus kurzer Distanz in die Maschen beförderte, die Führung weiter ausbauten, verflog bei manchem SPG-Sympathisanten bereits die Hoffnung auf einen Punktegewinn.
Die entscheidende Szene in der 62. Spielminute: Sphinx-Torwart Mustafi Serdal riss als letzter Akteur den einschussbereiten Stürmer im eigenen 16er um. Die Folge? Torraub, rote Karte und Elfmeter! Kapitän Lukas Gaisrucker erzielte trocken den Anschlusstreffer. Eine Minute später klingelte es ein weiteres Mal im Gäste-Gehäuse als Raphael Grossteiner alleinstehend zum vermeintlichen (!) Ausgleich einschob. Leider hatte diese Aktion einen Schönheitsfehler: Schiedsrichter Lienhart erkannte nach seiner Ansicht eine regelwidrige Abseitsstellung. Die SPG schüttelte sich kurz und egalisierte das Resultat wenige Minute später erneut vom Elfmeterpunkt. Luki Gaisrucker machte keine Gefangenen: gleiche Ecke, 3:3.
Die numerisch unterlegenen Gäste sahen sich nun mit rollenden Angriffen der Hiesl-Elf konfrontiert und mussten zusätzlich der Hitze Tribut zollen. Für das “Happy End” sorgte der auffällige Akif Kaldirim, der nach wildem Gestochere die Kugel zur Freude der (angesichts der Badetemperaturen) zahlreich erschienenen SPG-Fans zur erstmaligen Führung einköpfte. Der Block Nord tobte!
Wer nun dachte, dass der Spielfilm keine weiteren Ereignisse bereithalten würde, irrte. Die SPG schien sich naiverweise die Butter nochmal vom Brot nehmen zu lassen: ein weiterer Strafstoß bot dem Sphinx FC die größtmögliche Gelegenheit, bei deren Pflichtspiel-Premiere zu punkten. Doch SPG-Schlussmann Lukas Ascher vereitelte dieses Vorhaben und hielt den Auftakt-3er fest.
Fazit: wildes Spiel gegen eine Mannschaft, die bei Vollbesetzung und ohne Disziplinlosigkeiten mit Sicherheit in der Liga eine gute Rolle einnehmen könnte. Für die SPG bleiben unter dem Strich erkämpfte Punkte. Moral & Einstellung – in allen anderen Aspekten des Spiels noch Luft nach oben.